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Tannhäuser – zwischen Liebe und Reue.
Neben den obligatorischen Bach-Kantaten werden die VOCAL-CONCERTISTEN zum dritten Mal Auszüge aus einer Wagner-Oper singen. Nach »Lohengrin« und den »Meistersingern« wird diesmal »Tannhäuser« in Ausschnitten vorgestellt. In dieser Oper findet ein Wettsingen auf der Wartburg zum Thema Liebe statt. Der Minnesänger Tannhäuser besingt seine Liebe zur Venus und muss deshalb nach Rom pilgern und Buße tun. Letztendlich zerbricht er an der Liebe zu zwei Frauen, seiner Verlobten Elisabeth und der Venus.

Wagners Musik wird bis heute nur von großen Chören und Orchestern aufgeführt, doch hier ist nun seine Musik so arrangiert, dass man mit einer Kammerbesetzung in den Genuss der wunderbaren Melodien und Harmonien kommt, die Wagner ausmachen.

Richard Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg

Vorspiel
– Beglückt darf nun dich, o Heimat, ich schauen
– Durch Sühn’ und Buß’
– Der Gnade Wohl ist dem Büßer beschieden
– Stets soll nur dir mein Lied erklingen
– Naht euch dem Strande
– Am hohen Fest der Gnad

Sa 12. November 2022 · 19 Uhr
Zwölf-Apostel-Kirche · 10783 Berlin-Schöneberg
So 13. November 2022 · 17 Uhr
Inselkirche Potsdam Hermannswerder

14473 Potsdam, Hermannswerder 7

Zugabe am Sonntagabend: O du mein holder Abendstern

In der Oper Tannhäuser steht der Minnesänger Tannhäuser im Mittelpunkt. Vermutlich handelt es sich bei Tannhäuser unter allen von Wagner geschaffenen Figuren um den menschlichsten Helden, welcher der Fleischeslust nicht entkommen kann, obwohl er nach Spiritualität strebt. Die Rolle der Venus symbolisiert die Lust, die Rolle der Elisabeth die der Spiritualität. Wagner sagt selbst über sich, dass seine – Zitat – «Neigung zu sinnlichem Ungestüm» mit dem «Ernst der Empfindung» im Widerstreit stehe.
Im Tannhäuser geht es um den Kampf zwischen dem diesseitigen und dem Jenseitigen, oder auf einer anderen Ebene ausgedrückt zwischen dem Glauben, dessen Vertreter auf Erden der Papst ist und der Lust, dessen Vertreterin die Göttin Venus ist. Diese zwei Lebensinhalte sind unvereinbar und deswegen tobt deren Kampf im Innern des Menschen.
Mit dem Tannhäuser treffen wir eine ähnliche Konstellation wie im Meistersinger an: Ein Außenseiter will die überkommenen Kunstregeln verändern und scheitert am Beharrungsvermögen der Gesellschaft. Tannhäuser und Stolzing sind Brüder im Geiste mit dem Unterschied, dass letzterer die Braut gewinnt und Tannhäuser nicht.

Bei den beiden ersten Opern von Wagner haben wir Ihnen noch die Ouvertüre instrumental vorgespielt. Heute bei Tannhäuser wollen wir Sie singen. Wagner stellt in dieser Ouvertüre die schönsten Melodien seiner Oper quasi wie ein „Best Of“ vor. Darum ist der Text, den Sie jetzt hören werden auch nicht zusammenhängend. Er kommt aus unterschiedlichen Szenen.
Zwei Themen dominieren die Ouvertüre und thematisieren den dominanten Antagonismus: der des Glaubens und der Lust.